Oberaussemer VV

Frauen 2 | „Krimi im Kölner Westen“ | 28.11.2015

TFG Nippes – OVV II 1:3 (28:26, 17:25, 25:27, 19:25)

In der Weidener Halle entschieden die Damen des OVV das nervenaufreibende Duell gegen die TFG Nippes nach kräftezehrenden 95 Minuten für sich.

Schon das zweite Mal in dieser Saison ergänzte Tigin Yağlıoğlu als Trainer der ersten Damen des OVV heute OVV II an der Seitenlinie. Mit genauen Instruktionen von Coach Ioannis Paraschidis schwor er das Team auf das bevorstehende wichtige Spiel gegen den noch ungesehenen Gegner TFG Nippes ein. Konstante Spielqualität stünde im Vordergrund, die in den letzten Spielen nicht durchgängig gezeigt werden konnte.

Von Qualität war dann nur leider im ersten Satz wenig zu sehen. Die Annahme nicht konstant genug, die Angriffe mit zu wenig Vehemenz und die ungefährlichen Aufschläge luden den TFG Nippes zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen ein, in dem sich das gegnerische Team am Ende einen kleinen Vorsprung herausarbeiten konnte. Spielstand 20:22. Ein ständiger Schlagabtausch führte in den verlängerten ersten Satz, in dem sich der OVV schlussendlich mit einem spannenden Endstand von 26:28 geschlagen geben musste.

Zumindest war durch die nervenaufreibende Schlussphase des ersten Satzes nun die Spannung ins OVV-Team zurückgekehrt. Diese hielt allerdings nicht lange an, denn im Nu lag das Bergheimer Team auch im zweiten Satz mit 2:6 Punkten im Rückstand. Diagonalspielerin Lisa Feuß brachte die Damen dann mit einer Aufschlagserie zurück ins Spiel. Das brachte Auftrieb und nun gelangen plötzlich die Spielanteile, die im ersten Satz noch so schwer fielen. Taktische Tipps wie kurze Bälle in die fehlende Blocksicherung der Gegner legen, sowie eine an die unkonventionellen Angriffe der Gegner angepasste Abwehr ließen den Satz mit einem Endstand von 25:17 zuletzt verdient an die OVV-Damen gehen.

Man könnte es das Spiel der verpassten Starts nennen, denn der dritte Satz begann abermals mit einer völlig konsternierten Annahme auf Seiten des OVVs. Unglückliche Netzroller, aber auch misslungene Annahmeaktionen sorgten für einen saftigen Rückstand, der auf die Moral drückte, 3:10. Wieder einmal glänzte Lisa Feuß mit der rettenden Aufschlagserie, die zu dem Zeitpunkt wie gerufen kam. Der Vorsprung der Damen aus dem Nippeser Veedel schmolz bis auf einen Punkt. Doch den Lauf konnten die OVV-Damen nicht halten, ein auf und ab folgte in diesem Satz. Konstanz? Weit gefehlt. Es waren nicht die gegnerischen Angriffe, sondern vielmehr die Fehler auf Seiten des OVVs, die dazu führten, dass auch der dritte Satz in einem Krimi enden musste, schon der zweite des Abends. Dieser jedoch mit einer stärkeren Bedeutung, denn wenn dieser Satz verloren ginge, würde auch in jedem Fall der Abstand zum direkten Konkurrenten in der Tabelle, Pulheim, schrumpfen. Bei zwei gegnerischen Satzbällen erwies die Mannschaft aus Bergheim Mut und wehrte den ersten mit Angriffsstärke und den zweiten aufgrund von Nippeser Mithilfe ab, da eine Annahmespielerin den weit ins „Aus“ fliegenden Aufschlag von Lena Schumacher berührte. Nippeser Pech, OVVs Glück. Beim Spielstand 24:24 ging noch ein letzter Punkt an die Gegner und der OVV holte sich dann mit zittrigen Beinen den Satz. Endstand 27:25.

Der nächste sollte der letzte Satz werden, da war sich das OVV-Team einig. Und dieses Mal verpasste die Mannschaft auch nicht den Start. Früh setzte sie sich in Führung und baute diese bis zu einem komfortablen Spielstand von 20:10 gleichmäßig aus. Endlich lief es wieder so richtig rund. Julchen Riefert konnte die ganze Bankbreite an Angriffsmöglichkeiten ausnutzen und setzte ihre Vorderspieler gekonnt in Szene. Von gegnerischer Seite kamen zudem seltener schwierig abzuwehrende Bälle, eher häuften sich die Fehler. Dankbar nahmen das die OVV-Damen an, denn so kehrte eine positive und versöhnliche Stimmung zurück. Doch der OVV wäre nicht der OVV, wenn zum guten Schluss nicht doch noch ein Haken an der Sache wäre. Statt den Sack zu zumachen, gab es erneut Probleme in der Annahme und auch die sich aufbäumende, hartnäckige Nippeser Mannschaft erschwerten es die letzten zwei Punkte zu machen. Aus 8 Punkten Vorsprung wurden unangenehme 4, bevor der OVV nach 1,5h Spielzeit, körperlich und mental erschöpft, den letzten Punkt erzwang.

Fazit: Ein Spiel mit stark wechselhaft erlebter Qualität von Seiten des OVVs. Sicherlich erneut keine Topleistung, doch was am Ende zählt, sind die drei Punkte und die Gewissheit, dass die „winner attitude“ verloren geglaubte Sätze umkehren kann.

Ein großer Dank gilt unserem Aushilfstrainer Tigin Yağlıoğlu, der wohl als einziger eine konstant gute Leistung erbracht hat…

Für den OVV spielten: L. Feuß, K. Kühn, J. Placke (C), S. Manescu, J. Riefert, L. Schuhmacher, K. Thomsen, G. Yasbag

Trainer: Tigin Yağlıoğlu

 

– Janina Placke