Oberaussemer VV

OVV2-FCJ4

Frauen 2 | „It`s up to you to change the future“ | 13.02.2016

OVV2-FCJ4FC Junkersdorf IV – Oberaußemer VV II 0:3 (14:25, 18:25, 16:25)

Das auf den gestrigen Samstag verlegte Karnevalsspiel gegen FCJ IV brachte nicht nur einen deutlichen Sieg für den OVV, sondern auch die ein oder andere personelle Überraschung.

Das Spiel mochte aus mehreren Gründen kein Einfaches werden. Seit Anfang der Saison verteidigen die OVV-Damen nun schon erfolgreich die Tabellenführung, doch gerade in der Endphase sitzt der Pulheimer SC als engster Verfolger dicht im Nacken. Es muss von nun an stets ein 3-Punkte-Sieg her, um den 1. Tabellenplatz zu halten, zumindest solange der PSC nicht selbst patzen sollte. Der Druck lag schwer auf den OVV-Schultern vor allem weil zusätzlich die eigene personelle Besetzung mehr als dürftig war – Zuspiel, Diagonal und Außen mussten von „positionsfremden“ Spielerinnen besetzt werden. Und zum Auswechseln, war auch keiner da – erstmal. Ebenfalls erwähnenswert, der FCJ verstärkte seine Mannschaft im Rahmen des Abstiegskampfes regelkonform mit keiner anderen als Anna Kadlec, Regionalligaspielerin (!) des gleichen Vereins. Eine fragwürdige Entscheidung, denn dieser Einsatz verzerrt nicht nur den fairen Abstiegskampf, sondern vielmehr auch den Aufstiegskampf, bei dem der OVV eine führende Rolle spielt.

So startete der OVV, gestärkt durch die Ansprachen der geballten OVV-Trainerkompetenz von eigenem Coach Ioannis Paraschidis und OVV I- Coach Tigin Yaglioglou, in das schwierige Match. Von Beginn an war klar es würde sich alles um die „eingekaufte“ Spielerin Anna Kadlec drehen. Eingesetzt als Außen/Annahme sollten die Angriffe über sie gehen. Eine scheinbar funktionierende Taktik, denn der OVV fing sich einen schnellen und saftigen Rückstand von 3:9 Punkten ein. Überrollt könnte man das wohl nennen. Ganz zum Wohlgefallen der Pulheimer Zuschauer, die offensichtlich vom Auftritt der langen und athletischen Außenangreiferin wussten. Nur mühsam arbeiteten sich die Damen aus Bergheim zurück ins Spiel bis zu einem Punktestand von 11:13. Dann bekam die als Zuspielerin eingesetzte Lisa Feuß den Ball zum Aufschlag in die Hand. Genau genommen hätten alle anderen OVV-Damen das Feld verlassen können, denn im Alleingang erreichte sie mit langen Aufschlägen 12 Punkte gegen die komplett überforderte Annahmereihe der Junkersdorfer Mannschaft – 23:13. Die satzbeendenden letzten zwei Punkte haben dann nicht mehr lange auf sich warten lassen, Satzendstand 25:14.

Der zweite Satz begann erfolgreicher für die 2. Damenmannschaft des OVVs. Mit kleinen Schritten bauten sie konstant den Vorsprung auf die junge Kölner Mannschaft aus. Aus einer soliden Annahme und wiederholten guten Abwehraktionen konnten die Bergheimerinnen mit abwechslungsreichen Angriffen punkten. Die personelle Verstärkung auf der gegnerischen Seite hatte spätestens jetzt ihren Schrecken verloren. Auch wenn sie im gegnerischen Team die präsenteste Spielerin war und die Erwartungen an sie hoch, die OVV-Damen hatten sie „unter Kontrolle“, sodass ihr nach einer langen Aufschlagserie von Mittelblockerin Karo Kühn und einem Spielstand von 19:10 für den OVV eine Pause gegönnt wurde und sie das Spielfeld kurzzeitig verließ. Das Satzende zögerte sich insbesondere durch Eigenfehler auf Seiten des OVV noch hinaus. Der Satz wurde erst bei einem Spielstand von 25:18 beendet.

„Der dritte Satz war schon immer ein Problem für uns“ begann Coach Ioannis Paraschidis seine Ansprache während der drei minütigen Pause. Der nächste Satz sollte also nicht nur die Bedeutung des Spielendes haben, sondern auch in die oft fehlende Spielkonstanz zurückführen. Nur die Mannschaft selbst könnte jetzt den schon häufig erlebten Einbruch im dritten Satz vermeiden und das Zeichen der mentalen Stärke setzen. Mit dem Satz „It`s up to you to change the future“ schickte er die OVV-Damen auf das Spielfeld. Bezeichnend, dass der Satz mit einem 0:4 Rückstand anfing. Nach einer frühen OVV-Auszeit löste sich dann der Knoten im Kopf, der die Damen nicht befreit spielen ließ. Es entstand ein enger Spielverlauf mit immer wiederkehrenden Eigenfehlern auf beiden Seiten bis zur Satzmitte. Eine abermals herausragende Aufschlagserie (8 Punkte) von Karo Kühn brachte dann den OVV-Damen den nötigen Puffer den Satz entspannt zu Ende spielen zu können. Den Aufschlag zum Spielgewinn durfte unsere Jugendspielerin Maribel Nobis ausführen, die zum Spieltag nachgeeilt war und eingewechselt wurde. Erfolgreich, denn schon der erste Matchball landete auf gegnerischem Boden. 25:16.

Fazit: Das Spiel war geprägt vom eisernen Willen des OVV-Teams gerade unter schwierigen Bedingungen, dünne eigene personelle Besetzung und gegnerische Regionalligaverstärkung, einen ungefährdeten Sieg nach Hause zu bringen. Die Teammotivation und die Spielkonstanz waren an dem Spieltag der Schlüssel zum Erfolg.

Ein besonderer Dank gilt den Spielerinnen, die auf „fremden“ Positionen einen vermeintlichen Nachteil zum Vorteil gewandelt haben. Das waren Audrey Matzner, Lisa Feuß und Sabine Manescu.

Ein besonderer Gruß gilt den Damen des Pulheimer SCs. Schön, dass ihr uns beim Gewinnen zugeschaut habt. Ihr habt doch nicht wirklich gedacht, dass wir so leicht die Tabellenführung abgeben?

Für den OVV spielten: Janina Placke (C), Maribel Nobis, Lisa Feuß, Karo Kühn, Biene Manescu, Audrey Matzner, Silke Rüll, Marina Slopianka

Trainerstab: Ioannis Paraschidis, Tigin Yaglioglu, Güler Yasbag

 

– Janina Placke