Oberaussemer VV

Ü37

Frauen Ü31 | Seniorinnen in Dachau | 24.05.2016

Ü37Warum sollte man Pfingsten ins 600 Kilometer entfernte Dachau reisen? Und warum die in die Jahre gekommenen Knochen über Gebühr strapazieren?! Die Antwort ist: Weil dieses Jahr die Deutschen Meisterschaften für „Senioren“ – gemeint sind Menschen über 31 Jahre – in Dachau stattfanden. Also machten auch wir uns auf den Weg: elf Frauen, die vor allem die Leidenschaft für Volleyball vereint, allesamt mit langjähriger Erfahrung aus höheren Spielklassen (bis Regionalliga) und allesamt über 37 Jahre alt.

Mit von der Partie waren: Karin Dierschke, Anna Dömer-Bungert, Merit Engels, Katrin Krökel, Anouschka Malkewitz, Nadine Müller, Maike Müller, Julia Niewerth, Ebba Petzsche, Silke Rothkötter und Kerstin Siepe – Johanna Rohmer, ursprünglich eingeplant, musste leider krankheitsbedingt pausieren. Für den Oberaußemer VV hatten wir uns als Westdeutscher Meister in der Altersklasse Ü37 qualifiziert. Nun galt das Motto: Dabei sein ist alles, vor allen Dingen mit Spaß und eine mittlere Platzierung wäre ein Erfolg. Es kam besser.

Dazu muss man sagen, dass wir eine aus verschiedenen Vereinen zusammen gewürfelte Truppe sind, die zwar teilweise auf viele gemeinsame Jahre im Ligabetrieb zurückblickt, aber noch nie alle zusammen auf dem Feld standen.

Angesichts der räumlichen Differenzen und vielen Beteiligten (Mütter zählen in Terminfragen doppelt…) musste die gemeinsame Vorbereitung auf ein Mindestmaß reduziert werden. Nichts desto trotz klappte das Zusammenspiel von Anfang an fast reibungslos – Routine macht’s möglich 😉

Zwölf Mannschaften kämpften in unserer Altersklasse um die Deutsche Meisterschaft. Gespielt wurde eine Vorrunde in vier Gruppen, unser erster Gegner TV Fischbek – späterer Sieger des Turniers – ließ uns kurz zweifeln, ob wir nicht doch besser etwas mehr in die Vorbereitung hätten investieren sollen. Klare 0:2 Niederlage. Das nächste Spiel gegen VG 1986 Worfelden wiederum konnten wir in zwei Sätzen für uns entscheiden. Als Gruppenzweiter mussten wir im Überkreuzvergleich gegen die erstplatzierte Mannschaft der Nachbargruppe antreten – TSV GA Stuttgart. Da wurde es erstmals richtig spannend. Das Spiel endete mit einem 2:0 für uns – klingt deutlich, war aber hart erkämpft. Für uns bedeutete der Sieg: Noch war alles drin von Platz eins bis vier – das allein war schon ein echter Erfolg und eine gute Ausgangslage – auch für die Players Party am Abend.

Sonntag trafen wir dann im Halbfinale auf den TSV Friedberg, der uns bei aller Anstrengung in unsere Schranken verwies. Also ruhten alle Hoffnungen auf dem Spiel um Platz drei. Gegen Telekom Post SV Bielefeld hatten wir zwar bei den Westdeutschen Meisterschaften klar gewonnen, die Truppe hatte sich aber offensichtlich verstärkt. Doch auch wir hatten uns im Laufe des Turniers klar gesteigert und so wurde der erste Satz eine dermaßen packende Partie, dass die Zuschauer vom parallel laufenden großen Finale (Fischbek gegen Friedberg) zu uns überliefen. Es endete in einem 31:29 für Bielefeld. Doch wer zuletzt lacht…: Wir gewannen in drei Sätzen und hatten einen Platz auf dem Podest ergattert!

Wer behauptet der dritte Sieger freut sich am meisten, hat in diesem Fall recht – damit hätten wir nicht gerechnet, umso mehr wog unsere Bronzemedaille. Und das Schönste daran: Wir haben sie gemeinsam errungen – alle hatten ihren Anteil, alle haben gespielt und ihr Bestes gegeben, doch letztlich war nicht nur die individuelle Klasse der einzelnen Spielerinnen entscheidend, sondern die Spitzenstimmung im Team. Es hat wirklich richtig viel Spaß gemacht und ja, Dachau war die Reise wert!